Studienseminar-Oldenburg.eu
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Evangelische
Religion
Was fehlte der schulischen Bildung,
gäbe es keinen Religionsunterricht?
Einerseits: Unverkennbar ist unsere Zeit
geprägt von Traditionsabbrüchen,
Unsicherheiten, grundlegendem Zweifel an
allem Religiösen. Andererseits ist unsere
gegenwärtige Welt voller Religion: Sie begegnet
direkt uns in Gestalt von Kirchen, vielfältigen
Religionsgemeinschaften und religiösen
Gruppierungen, sie begegnet uns aber auch in
der Fülle der Gegenwartskultur – in der
Literatur, im Museum, im Kino, im Netz, überall
da, wo Menschen dem Ausdruck verleihen,
„was sie unmittelbar angeht“ (Paul Tillich). In
dieser Situation fällt dem Religionsunterricht
die Aufgabe zu, die Fähigkeit zu vermitteln,
religiöse Phänomene wahrnehmen, deuten und
beurteilen zu können und mit Menschen
unterschiedlicher weltanschaulicher oder
religiöser Prägung über zentrale Fragen des
Menschseins in einen Dialog zu treten. Mit
anderen Worten: Religionsunterricht zielt auf
Kritikfähigkeit und religiöse Mündigkeit, es gilt,
die „Dimension der Tiefe“ ins Bewusstsein zu
rücken, „die Frage danach, woher [der Mensch]
kommt, wohin er geht, was er tun und was er
aus sich machen soll in der kurzen Spanne
zwischen Geburt und Tod.“ (Paul Tillich) Der
evangelische Religionsunterricht nimmt diese
Fragen aus christlicher Perspektive auf,
ermöglicht „Probeaufenthalte in fremden
Welten“ (Bernhard Dressler), zugleich ist er
offen für die Perspektiven anderer Religionen.
Ziel der Seminarausbildung ist es, die
Referendarinnen und Referendare auf diese
Aufgabe praktisch vorzubereiten.
Link: PDF Curriculum
Ihr Fachleiter in evangelischer Religion
Marco Wilken, StD
Graf-Anton-Günther-Schule
Bild: Schlosskirche Wittenberg. Foto: Bw